Mü 17 „Merle“ (1938)

Die Mü 17 „Merle“ (auch als ‘Aerostat’ und ‘Kleiderbügel’ bekannt) ist das älteste Akaflieg-Muster, das die Gruppe heute noch fliegt. Sie entstand 1938 aus Anlaß eines Konstruktionswettbewerbs, den die ISTUS zum Bau eines Einheits-Segelflugzeuges für die Olympiade 1940 ausgeschrieben hatte. An diesem Wettbewerb beteiligten sich auch die Akafliegs aus Aachen, Berlin und München. Es entstanden zwei Prototypen der Mü 17. Beim Bau war auf einfache Flugeigenschaften und unkomplizierte Montierbarkeit geachtet worden. So hatte die Mü 17 schon damals Automatik-Anschlüsse für Querruder und Bremsklappen.Der zweite Prototyp wurde Anfang Februar 1939 beim Ausscheidungswettbewerb in Rom eingeflogen, kam aber nur auf den zweiten Platz hinter der DFS Olympia-Meise.

Die „Merle“ wurde etwa 60 mal nachgebaut, teilweise sogar mit Einziehfahrwerk. Kein Exemplar überstand allerdings den 2.Weltkrieg. Die Mü 17 hat äußerst charakteristisch gepfeilte Trapez-Tragflächen mit 15 Metern Spannweite. Ihre besondere Stärke liegt in ihrer geringen Mindestgeschwindigkeit (45 km/h) und ihrem geringen Gewicht (158 kp). Die Junge Gruppe fliegt derzeit die Mü17 ‘Alpha Sierra’ mit dem Kennzeichen D-1740, die 1961 nachgebaut und erstgeflogen wurde. Sie hat eine berechnete Gleitzahl 26 bei 64 km/h und ein geringstes Sinken von 0,63 m/s bei 54 km/h.

Spannweite 15 m
Flügelfläche 13,3 m²
Streckung 16,9
Flächenbelastung 22,6 km/m²
Profil
Rüstgewicht 157,7 kp
Fluggewicht 300 kp
Sinkgeschwindigkeit 0,64 m/s (bei 58 km/h)