Werkstäten

Nicht immer in ihrer über 80 jährigen Geschichte hat die Akaflieg am gleichen Ort gearbeitet. Viele Details findet man hier auf der unserer Homepage, was aber konkret die Werkstätten angeht sei an dieser Stelle noch einmal kurz umrissen.

Ihren Anfang machte die Akaflieg in Prien am Chiemsee. Hier wurde nicht nur geflogen sondern auch gebaut. Die Werkstatt befand sich direkt am Flugplatz und war bis 1967 Heimat aller Akaflieg Projekte. In der Technischen Hochschule befand sich bis zu dieser Zeit „nur“ das Konstruktionsbüro, sowie Bibliothek und Besprechungsräume. Werkstattarbeit wurde daher von den aktiven Studenten hauptsächlich an den Wochenenden erledigt. Das letzte Projekt das noch in der Priener Werkstatt begonnen wurde war die Mü26.

Mit der Schließung des Fluggeländes in Prien (siehe auch Geschichte der Akaflieg) musste auch die Werkstatt verlegt werden. Glücklicherweise bot sich die Möglichkeit zusätzliche Räume der Technischen Hochschule (heute TU München) zu beziehen, und so konnten man alle Aktivitäten an einem Ort konzentrieren.

Die räumliche Situation blieb so erhalten bis Mitte der 90er Jahre die große Migration der TU Richtung Garching begann. So bekam auch die Akaflieg die Gelegenheit 1997 mit Kobü und Werkstatt in den Münchner Norden zu ziehen. Erstes Projekt des neuen Standorts wurde die Mü30 „Schlacro“, welches komplett in Garching fertiggestellt wurde. In jüngster Vergangenheit wurde noch einmal mit dem Kobü im Haus umgezogen.

Im Augeblick sind wir an nunmehr 3 Standorten mit Werkstatträumen und Gerätschaften vertreten. Den Kern unserer Aktivitäten bilden dabei sicher die Räumlichkeiten an der TU-München auf dem Garchinger Forschungscampus. Dort sind wir an der Fakultät für Maschinenwesen in Räumen des Lehrstuhls für Leichtbau untergebracht.

Im Versuchshallentrakt des Gebäudes steht uns ausreichend Fläche zur Verfügung, um räumlich voneinander getrennt eine Metallwerkstatt und eine Faserverbundwerkstatt zu betreiben. Diese Trennung ist sehr wichtig, da Faserverbundbauteile bei der Fertigung sehr empfindlich auf Öle und Fette jeglicher Art reagieren.

Die Faserverbundwerkstatt

Für die Faserverbundbauweise stehen umfangreiche Ausrüstung wie Vakkuumanlage, Rovingziehmaschine und alle gängigen Verarbeitungshilfsmittel zur Verfügung. Um auch schwere Formteile (Die Formen der Mü31 wiegen zum Teil weit über 500kg) handhaben zu können, ist auch ein Deckenkran installiert. Ebenso gibt es eine für alle Arbeiten mit chemischen Stoffen und Lackierarbeiten unerlässliche Absauganlage. Weiterhin existiert ein Gewebeschrank in dem Rohfasern und Gewebe sicher für die spätere Verwendung gelagert werden können, sowie allerlei Gerätschaften für Schleifarbeiten und Holzbearbeitung.

Die Metallwerkstatt

Die Metallwerkstatt ist ebenfalls voll ausgestattet. So findet man neben Drehbank, Fräse und Standbohrmaschine auch verschiedene Schweißgeräte (WIG, MIG/MAG, Gas), Abkantbank, Schleifgeräte und vieles mehr. In der Garchinger Metallwerkstatt ist auch ein Großteil unserer Metallwerkstoffe gelagert, darunter viele gängige Luftfahrtstähle und Speziallegierungen, die immer wieder bei Reperaturen oder Neukonstruktionen Verwendung finden.

Im Frühjahr 2007 kam nach längerer Diskussion auch eine Werkstatt an der Münchner Fachhochschule hinzu. Sie soll es vor allem den FH, LMU und TU-Innenstadt Studenten ermöglichen kleinere weniger maschinen- und platzintensive Projekte durchzuführen ohne dass sie dazu die Reise nach Garching antreten müssen. Außerdem können wir so die Garchinger Werkstatt in den Stoßzeiten im Winter etwas entlasten. Im Augenblick nutzen wir die gut ausgestatteten Räumlichkeiten zusammen mit einer im Fahrzeugbau aktiven Gruppe. Trotzdem wird die FH Werkstatt sicher einen wertvollen Beitrag leisten können, wenn es um kleinere, dafür aber vielleicht speziellere Arbeiten oder Aufbauten geht, für die es in Garching auch oft an Platz mangelt.

Den dritten Standort bildet der Werkstattbereich unseres Clubheims/Hangars am Flugplatz in Königsdorf. Hier befinden sich nochmals 2 Räume, die vor allem für Wartungstätigkeiten während der Flugsaison und die Restaurierung der Mü23 „Saurier“ dienen. Darüberhinaus sind diese Arbeitsmöglichkeiten aber auch wichtig für die laufende Flugerprobung der Mü30 „Schlacro“.