100 Jahre Akaflieg – so haben wir gefeiert

Wie feiert man ein hundertjähriges Jubiläum gebührend? Diese Frage mussten auch wir uns stellen, schließlich wird man nur einmal 100 Jahre alt. Das ließ viel kreativen Spielraum, den wir gerne genutzt haben: Wir verwandelten die Halle in einen Bankettsaal und das Vorfeld in eine Ausstellung.

Unser erster Vorstand Prof. Drechsler begrüßt die Gäste

Der 27. Juli begann mit dem perfekten Wetter. Blauer Himmel, Sonne und sommerliche Temperaturen. Nachdem wir am Vormittag noch einige Vorbereitungen getroffen hatten, trafen gegen Mittag die ersten Gäste ein. Auf dem Vorfeld stand ein großes Zelt, in der Halle waren Teppiche ausgelegt und Banketttische aufgestellt. Alle Prototypen der Akaflieg, die sich noch am Flugplatz Königsdorf befinden, waren um das Zelt herum aufgestellt. Die Halle war in mühsamer Arbeit gestrichen, aufgeräumt und hergerichtet worden und kaum wiederzuerkennen. Die Junge Gruppe hatte monatelang daran gearbeitet, diesen Tag zu etwas Besonderem zu machen.

Die Feier begann mit ein paar Begrüßungsworten und wurde mit Häppchen eingeleitet. Begeistert wurden die ausgestellten Prototypen begutachtet und dabei natürlich reichlich gefachsimpelt. Immerhin war für fast jeden der ausgestellten Prototypen mindestens ein Akaflieger vor Ort, der beim Bau mitgeholfen hatte.

Die fliegenden Prototypen Mü 17, 22, 26, 28, 30 und 31 hoben ab und flogen nacheinander einmal über die Halle und lieferten einen wunderschönen Anblick. Die 28 zeigte mit Martin „Seck“ Spiek als Pilot ihre Kunstflugkünste und Sascha Odermann präsentierte mit dem Schlacro wieder die Magie des Schlacro – natürlich mit reichlich Smoke. 

Sascha Odermann zischt in der Mü 30 „Schlacro“ an den Gästen vorbei
Gebannt verfolgen die Gäste den Kunststücken der Mü 28 und Mü 30

Zwischendurch gab es immer wieder die Möglichkeit, kühle Getränke oder ein Bierchen zu trinken. Die Kinder konnten sich auf einer Hüpfburg austoben und eine kleine Wassernebelanlage sorgte für die nötige Abkühlung. Während wir alle das Programm genossen, bereitete Chefkoch „Krümel“ mit seinem Küchenteam bereits das Vier-Gänge-Menü für den Abend vor. In der neuen Werkstatt war eine kleine Vorspeisenproduktion entstanden, in der kleine essbare Huckebein-Raben hergestellt wurden.

Während Kaffee und Kuchen gab es einen regen Betrieb am Merch-Stand. Neben T-Shirts, Aufnähern und Schlüsselanhängern gab es auch ein eigens für das Jubiläum gebrautes Bier der TUM-Brauerei Weihenstephan mit dazu passenden Krügen. Ein besonderes Highlight waren auch die Jubiläumsuhren, die dank Christian „Alpina“ Göppner nun als Andenken an vielen Handgelenken getragen werden.  
Auf einem Tisch daneben lagen alle bisher erschienenen Jahresschriften und Jubiläumshefte aus. Gemeinsam konnte man in den Geschichten, Erlebnissen und Artikeln der Vergangenheit stöbern und viele der witzigen Bilder betrachten. Manche Dinge ändern sich nun mal nie.

Ein reichlich gefüllter Verkaufsstand für Souvenirs im Akaflieg-Blau und Schlacro-Gelb

Gegen Abend wurden Bummerl, Zeuserl, Brezn und vielen weiteren alten Damen und Herren in mehreren Interviewrunden über Prototypen, vergangene Ereignisse, besonders prägende Personen und alte Flugplätze der Akaflieg locker befragt. Im Hintergrund liefen –  wie schon den ganzen Tag – Videos aus den verschiedenen Jahrzehnten unseres Vereins. Auch unser Vorstand, Prof. Drechsler, Jan „Quassel“ Pieper und Dirk „D2“ Weisel, gaben jeweils eine kurze Rede zu diesem geschichtsträchtigen Ereignis.

Mathias „Darm“ Bacher interviewt Gäste verschiedener Generationen

Dann wurde nach langem Warten endlich das Menü serviert. Den Anfang machte die Vorspeise in Gestalt unseres Maskottchens. Aus Kartoffeln, Karotten, Hummus, Oliven und Balsamico-Essig zauberte das Küchenteam von Krümel 420 Kunstwerke, die nicht nur wunderschön aussahen, sondern auch himmlisch schmeckten. Als zweiten Gang gab es Pasta mit einem leckeren Tomatenpesto. 

Mit dieser leckeren Version unseres Maskottchens wurde das Festmahl eröffnet

Damit wir alle noch genug Platz für die restlichen Gänge hatten, zeigte uns der Schlacro bei Sonnenuntergang noch einmal, was mit einem Motorkunstflugzeug alles möglich ist. Begeistert und wieder mit Platz im Magen konnten wir den nächsten Gang genießen: Schweinebraten mit Gorgonzola-Gemüsesauce. Für Vegetarier und Veganer gab es schwarzen Reis mit Zucchini und Hummus. Den krönenden Abschluss des Essens bildete ein cremiges Tiramisu, dekoriert mit Kakao-Huckebeinen.

Nach dem Essen wurde der Abend eröffnet und neben Bier gab es eine Bar, an der wir von Stefanie „Pfeffi“ Henkies und Cedric „Floppy“ Khazendar mit Aperol Spritz und weiteren Drinks versorgt wurden. Es wurde Musik gespielt, getanzt und der Abend klang gemütlich aus.

Alles in allem war die Vorbereitung anstrengend, nervenaufreibend und kräftezehrend, aber es hat sich gelohnt. Wir hatten zwei wunderbare Feiern voller spannender Geschichten und Erlebnisse. Es war schön, alte Bekannte zu treffen, vor allem auch solche, die man seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hat.

Text: Kimberly „Flippy“ Wagner

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