Der Bruchversuch der Tragfläche der Mü31 war erfolgreich. Das Versagen trat bei 168% der sicheren Last auf, zulassungstechnisch gefordert sind 172,5%. Der Flügel ist somit ganz knapp unterhalb der erforderlichen Sicherheit gebrochen. Sicherheit 1 entspricht dabei einer 15 m/s Böe bei 218 km/h von unten, dabei tritt eine Belastung von 6,58 g auf. Die Belastung auf den Flüel ist dabei ca. 15kN =1,5tonnen.
Wir haben mittlerweile die Ursache des Bruchs herausgefunden. So wie es aussieht hat der Holmsteg unter Druckbelastung ca. eine halbe Sekunde vor dem Totalversagen nachgegeben. Dies hört man auch auf den Videos. Der Flügel wurde bereits aufgeschnitten, was diesen Verdacht bestätigt. Laut Aussage des für unser Projekt zuständige Luftfahrtbundesamt – Mitarbeiters ist es kein Problem den Flügel noch ein bisschen zu verstärken. Wir können dadurch ohne weiteren Bruchversuch den fliegenden Flügel bald in Angriff nehmen. Daher kann der Versuch trotz des kleinen Schönheitsfehlers als Erfolg gewertet werden.
Herausgefunden haben wir das durch den glücklichen Umstand, dass 20 mm von der Bruchstelle entfernt jeweils einen Dehnmesstreifen auf dem Gurt sowie eine DMS-Rosette auf dem Steg sitzt. Dadurch wissen wir die Dehnungen auf dem Holmgurt um am Holmsteg an der Bruchstelle fast exakt und die Rechnung der Verstärkungen sollte sich auf wenige Seiten DIN A4 reduzieren! Übrigens haben wir aufgrund Beschränkungen der Kanalanzahl des Messverstärkers nur eine Seite des Innenflügels mit DMS instrumentieren können – dies war eben die Seite auf der es gebrochen ist.
Weiters hat uns der Messtechniker vom Leichtbau-Lehrstuhl noch drauf aufmerksam gemacht, dass evtl. bei der Kalibrierung der Kraftmessdosen eine kleine Ungenauigkeit zu unseren Ungunsten unterlaufen ist und wir durch die Korrektur dessen vielleicht sogar ohne große Rechnerei den Versuch komplett bestanden haben. Dies wird dann eine Korrekturrechnung zeigen.
Weiter Bilder und Videos sind unter Gallery zu finden.
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