Der Hintergrund
Seit vielen Jahren begeistert unsere Mü 30 „Schlacro“ als einzigartiges Schlepp- und Kunstflugzeug. Doch nach einem von uns unverschuldeten Motorschaden steht das Flagschiff unseres Vereins vorübergehend still. Über die Details des Schadens und seiner Entdeckung haben wir bereits in einem weiteren Beitrag berichtet.
Nun standen wir vor der Entscheidung: Eine neue Welle (welche noch kein Lieferdatum hatte) für ca. 27.500 € besorgen und zusätzlich 74.000 € für eine Grundüberholung zahlen. Oder den Motor in die USA zu einem Experten für Lycoming-Kunstflugmotoren senden und dort einen verstärkten Motor mit mehr Leistung zu einem vergleichbaren, wenn nicht sogar geringerem Preis bekommen.
Wir haben uns dazu entschieden, die Herausforderung als Chance zu nutzen: Statt einer reinen Reparatur rüsten wir den Schlacro auf ein leistungsstärkeres, leiseres und effizienteres Triebwerk um. Hier geben wir euch ein kurzes Update zum Stand des Projekts.

Was bisher geschah: Motor-Upgrade in den USA
Unser Motor vom Typ Lycoming AEIO 540 ist mittlerweile sicher per Schiff in den USA angekommen und befindet sich bereits im Umbau auf das neue, verbesserte Modell. Voraussichtlich rund 30 % der alten Teile werden wohl weiterverwendet werden können. Diese Komponenten durchlaufen derzeit eine umfassende Bearbeitung, um sie für das neue Motormodell vom Typ AEIO 580 anzupassen. So wird beispielsweise das Gewicht des Schwungrads durch gezieltes Ausfräsen an nichtkritischen Stellen reduziert. Gleichzeitig werden die Zylinderaufnahmen vergrößert, um Platz für die neuen, größeren Zylinder zu schaffen.
Bürokratie und Zulassung: Ein neuer Weg für den Schlacro
Auch die bürokratischen Hürden meistern wir Schritt für Schritt. Ein großer Dank gilt dabei der Unterstützung durch „Sandsack“, einen Alten Herren der Akaflieg Braunschweig, der uns bei der Zulassung begleitet.
Da der neue Motor nicht zertifiziert ist, werden wir den Schlacro in einer neuen Flugzeugklasse zulassen: der „beschränkten Sonderklasse“. Diese ist vergleichbar mit der „Experimental“-Kategorie in den USA. Durch diesen Schritt verlieren wir zwar formal das Recht, Personen gegen Entgelt zu befördern, Schulungen durchzuführen oder ohne Sondergenehmigung ins Nicht-EU-Ausland zu fliegen – für all das wird der Schlacro aber eh nicht genutzt.
Die Vorteile überwiegen hier deutlich: Mit dem neuen Motor gewinnen wir nicht nur mehr Leistung und Effizienz, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Lärmschutz an unserem Standort am Segelflugzentrum Königsdorf.
Wir brauchen weiterhin eure Unterstützung!
Ein Projekt dieser Größenordnung ist für uns als studentische Gruppe eine enorme finanzielle Herausforderung. Von den Gesamtkosten konnten wir bereits eine Anzahlung in Höhe von 45.000 € leisten. Um den Umbau vollständig zu finanzieren, fehlen uns jedoch noch einmal 50.000 €.
Zusätzlich zum Motor benötigen wir neue Instrumente für das Cockpit, einen neuen Generator sowie neue Zündmagnete. Wir setzen alles daran, so viele dieser Komponenten wie möglich über Sponsorings und Sachspenden zu finanzieren, um unsere anderen Projekte nicht zu gefährden.
Von den gesamten Kosten haben wir aktuell ein gutes Viertel durch Spenden gesammelt. Dafür schon einmal ein riesiges Dankeschön an die vielen Unterstützenden, die bereits einen Beitrag zur Erhaltung unserer Mü 30 geleistet haben!

Natürlich müssen wir aber auch den restlichen Betrag irgendwie stemmen, und hier seid ihr gefragt: Jede Spende hilft uns, den Schlacro wieder in die Luft zu bringen!
Unser Ziel: Die Zukunft des Schlacro sichern
Die Mü 30 ist mehr als nur ein Flugzeug. Sie ist Inspiration für angehende Ingenieurinnen und Ingenieure, ein Forschungsobjekt und ein eindrucksvolles Symbol unserer studentischen Arbeit. Mit eurer Hilfe können wir sie wieder zum Leben erwecken und fit für die nächsten Jahre machen.


