Schulungswoche(n) 2021

Zeitlich, wie gewohnt Ende März, startete die junge Gruppe mit einer großen Anzahl an motivierten Anwärtern in die zwei Schulungswochen. Eine Besonderheit stellte jedoch die äußere Situation dar, denn aufgrund der Pandemie musste sich im Voraus Gedanken über ein Hygienekonzept gemacht werden. Jacob `Polo‘ Oberndorfer und Joscha `Schnegge´ Löwe nahmen sich dieser Aufgabe an und so stand am 29.03. um 9 Uhr morgens jedermann mit FFP-2 Maske und absolviertem negativen Coronatest bereit. Obgleich diese Umstände etwas nervig waren und auch der Samstagmorgen mit verregneten zwei Grad Celsius nicht gerade ideale Bedingungen lieferte, konnte die Lust auf Fliegen nicht ansatzweise eingedämmt werden.

Zunächst musste der A-Check erfolgreich bearbeitet werden.

Der mittlerweile fast einjährige Lockdown, eine hart erarbeitete Flugberichtigung und eine lange Winterpause haben ein zu großes Feuer entfacht. Der Plan des ersten Tages für die war den A-Theorie Progress Check abzuhalten und jeden Anwärter zumindest einmal in die Luft zu bekommen. Leichter gesagt als getan, denn der diesjährige Jahrgang ist mit zwölf Anwärtern doch recht beachtlich. Einem scheinbar nie eingerosteten Flugbetrieb gelang das mit Bravour und so konnte jedermann Blut lecken. Mit der Zeit wurden Erfahrungen am Boden und in der Luft gesammelt. Der ein oder andere wurde in den Lepo eingewiesen, jeder sollte wissen wie ein Segelflugzeug eingeklinkt wird, und dass Sonnencreme an heißen Tagen dein bester Freund ist. Des Weiteren werden Seile nicht angefasst, wenn die Winde gerade läuft. Auch eine eventuell kurz andauernde Langeweile sollte nicht mit Schach gefüllt werden, da an einem hektischem Sonntagsbetrieb jede gewonnene Sekunde Gold wert ist.

Nun ja, für solche Fälle gibt es die Kastenregel und effektiv ist sie wie eh und je. Besonders aktiv wurde sie von Schnegge und Tim ausgenutzt, wobei zum Teil zumindest in Frage gestellt werden kann, ob ein möglicher Lerneffekt oder eigenes Entertainment der Antrieb waren. Schlimm wurde es als auch noch Herakles, der unantastbare Sohn des Zeuserl mit am Flugbetriebstisch saß. Keine offenstehen gelassene Haube, keine vergessene Anmeldung und auch keine nicht desinfizierte Hand wurde übersehen. Die Kästen waren schneller notiert, als ein Anwärter seine Positionsmeldung vermasseln konnte. (Die Suche nach einem flugplatz-literarischen Vergleich hat dem Autor einige Zeit gekostet, da wenige Dinge in Königsdorf schnell vonstattengehen.)
Jeglicher Einspruch war zwecklos und wurde mit „du kannst gerne einen Kasten zurückaufschreiben, aber willst du wirklich einen Kastenkrieg mit MIR beginnen?“ gekontert. Wobei nebenbei angemerkt diese Reaktion von jedem Akaflieger kommen kann, solange er mindestens den Status eines Junggrupplers genießt. Es spielt dabei keine Rolle, ob jung oder alt, religiös oder atheistisch, männlich oder weiblich, und so weiter und so fort.

Wie schon angeschnitten dauern am Flugplatz manche Dinge einfach ihre Zeit. Dies sollte nach der Schulungswoche jedem Anwärter bewusst sein. Es kollidierten in Königsdorf zwei Extreme miteinander. Zum einen gibt es die schier unbändige Gier nach Starts der Flugschüler. Zum anderen relevante Sicherheitsstandards, großer Andrang am Flugplatz, aber auch unvorhergesehene, unglückliche Ereignisse, wie eine defekte Winde.

Infolgedessen hat Jedermann gelernt sich in Geduld zu üben oder nützlich zu machen. Irgendwas zu tun gibt es immer, man muss nur wissen wen bzw. wonach zu fragen ist. Im Zweifel sollte man sich an die Daumenregel halten, am Startplatz nicht ersichtlich dumm rumzustehen, denn das führt nur zu Problemen.

Obwohl die Schulungswoche sehr lehrreich war und viel Spaß gemacht hat, ist die Entscheidung der Verschiebung der zweiten Woche verständlich. Der übermäßige Semmelkonsum, die sich langsam aber sicher anhäufende Spritrechnung und der zu kurz kommende Schlaf versprühen Lust auf pandemielose Zeiten. In diesem Sinne, Danke an die junge Gruppe & alten Herren für den ganzen Flugbetrieb.

Ich freue mich auf die zweite Woche!

Euer Duftspender

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